Chronik der Katastralgemeinde Gaubitsch

Die KG Gaubitsch umfasst 10,97 km² und wird nördlich von Unterstinkenbrunn und Kleinbaumgarten, westlich von Oberschoderlee, südlich von Gnadendorf und östlich von Fallbach begrenzt.

An der Grenze zu Gnadendorf liegt ein hügeliger Rücken, der Neugebirge genannt wird. Dort befinden sich ein Wirtschaftshof, der Neuhof genannt wird. Auch der Gaubitschbach entspringt dort.

An der Grenze zu Kleinbaumgarten liegt eine Ackerriede, die in Erinnerung an die hier gefundenen Schachtgräber Grubenfeld genannt wird.alter Ziegelofen

 

Die Ortsobrigkeit war die fürstlich lichtensteinsche Herrschaft Loosdorf. Anteile an der zerstückelten Grundherrschaft hatten Loosdorf, Staatz, Asparn, Ernstbrunn, Laa, die Pfarre Gaubitsch, die Herrschaft Bertholds und das Domstift Passau. Gaubitsch selbst hatte Untertanen in Gaubitsch Fallbach, Gnadendorf und Altenmarkt.

Die Markt Gaubitsch zählt zu den ersten Ansiedlungen jenseits der Donau in der Zeit der Babenberger. Der Bischof von Passau war der Lehensherr der Pfarrkirche, und diese ist wie der Dom zu Passau dem Erzmärthyrer Stefanus geweiht.

Der Ortsname Gaubitsch leitet sich von dem Geschlecht der Gowat ab und wurde ursprünglich Gawats, Gowats, Gowates, später dann Gowatsch, Gabatz, Gauvic, und Gaubitz geschrieben. Das Geschlecht der Gowats war das erste, dem der Besitz verleihen wurde. Bis zum Jahre 1768 wurde das Gut an verschiedene Adelsgeschlechter verleihen, und noch 1834 gab es in Gaubitsch 11 Untertanen des Bistums Passau.

Das Alter der Pfarre Gaubitsch reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Bis zum Jahre 1785 hatten die Bischöfe von Passau das Recht der Verleihung, dann wurde die Pfarre der Erzdiözese Wien, das Patronat dem Landesfürsten zugewiesen. Der Pfarrsprengel war zu Zeit der Babenberger ein großer und seine Einkünfte bedeutend. Es waren fünf Priester angestellt. 1760 wurde der Geiselbrechthof, 1781 Ober- und Unterschoderlee von Gaubitsch nach Stronsdorf, Altenmarkt aber von Fallbach nach Gaubitsch eingepfarrt.

Die Pfarrkirche steht innerhalb des Friedhofes. Der älteste Teil, das Presbyterium, ist gothisch und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Schiff der Kirche wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts umgebaut. Der Sakristeibau geschah 1651. Im Jahre 1875 erhielt die Kirche einen neuen gothischen Hochaltar.

An der Nordseite befand sich ein Karner, in dem wahrscheinlich die Gebeine von Erschlagenen aus Ottokars Schlacht gegen Rudolf von Habsburg 1278 gelegen sind.Gaubitsch von oben (Hintergrund)

1685   war in Gaubitsch eine schreckliche Heuschreckenplage, die verheerende Folgen hatte

1703   hat die Pest schrecklich gewütet, sodass nur wenige Menschen am Leben geblieben sind. Zu dieser Zeit wurde auch der Markt, der damals in Gaubitsch abgehalten wurde, nach Strondorf verlegt.

1749   kamen nochmals ungeheure Heuschreckenschwärme über Gaubitsch, die jedoch keinen Schaden anrichten konnten, da die Bevölkerung auf die Felder und Wiesen hinausgeeilt war, und durch Lärm und Getöse die Heuschrecken verscheuchte.

1834   brannten 34 Wohnhäuser samt Nebengebäuden ab.

1866   lag eine preußische Einquartierung im Ort, nach deren Abzug die Cholera ausbrach und 67 Personen starben.

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